EVP-Grossrat Ruedi Löffels Blog

Mit dem Essen spielt man nicht! (Eidgen. Abst. 28.2.16)

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Was viele von uns ihren Kindern anerziehen, sollte erst recht für Erwachsene gelten. Namentlich dann, wenn der berechtigte Verdacht besteht, dass durch Spekulation mit Nahrungsmitteln der Hungertod von anderen Menschen mitverursacht wird!
Alle 3 Sekunden verhungert ein Mensch. Unvorstellbar! Und eigentlich wollen wir uns dies ja auch gar nicht vorstellen (müssen). Mehr als die Hälfte der Hungertoten auf dieser Erde sind Kinder. Diese Tragödie spielt sich ab, obwohl die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO der UNO sagt, es könnten 12 Milliarden Menschen ernährt werden.
Hauptproblem sind also nicht die fehlenden Grundnahrungsmittel Getreide, Mais oder Reis, sondern ihre Erhältlichkeit zu verkraftbaren Preisen. Börsenspekulation scheint dafür mitverantwortlich zu sein, dass die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel in den letzten 15 Jahren massiv gestiegen sind. Mit katastrophalen Auswirkungen für die Ärmsten dieser Welt.
Mir ist klar, dass es nebst Spekulation andere und gewichtige Gründe für den Anstieg der Nahrungsmittelpreise gibt. Aber mit einem Ja zur Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!» können wir wenigstens diesen einen Grund beeinflussen. Und ich meine, wir sollten es tun.
Die Initiative will Banken und Vermögensverwaltern verbieten, in Finanzinstrumente zu investieren, die sich auf Agrarrohstoffe und Nahrungsmittel beziehen. Für die Schweiz ist diese Einschränkung wirtschaftlich verkraftbar, vor allem auch deshalb, weil sich die Initiative an bestehenden Regulierungen in den USA und der EU orientiert.
Und weil klar ist, dass wir in der Schweiz den Missstand der schädlichen Spekulation mit Nahrungsmittel nicht alleine lösen können, wird der Bund beauftragt, sich für die weltweite Bekämpfung einzusetzen. Gut so!

Written by Ruedi Löffel

2. Februar 2016 um 12:19

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